Selbstorganisation in Pflegeteams
Die meisten Pflegeteams leiden unter heftigen Problemen in der Zusammenarbeit und dem Umgang mit der extremen Arbeitsbelastung oder haben Schwierigkeiten mit veränderten Anforderungen z.B. im Rahmen der Umstellung auf neue Standards oder Pflegesysteme.
Pflegeteams fällt es besonders schwer, diese Herausforderungen selbst zu bewältigen, gemeinsam Lösungen zu finden und neue Wege zu gehen Sie verbleiben eher im „Reaktionsmodus“, nehmen Veränderungen als „von oben aufgedrückt“ wahr und warten darauf, dass andere die Situation für sie in die Hand nehmen.
Gemeinschaft und Zusammenhalt sind angegriffen
Unter der scheinbar funktionierenden Oberfläche des alltäglichen Miteinanders sind die persönlichen Verbindungen zwischen den KollegInnen oft gestört und Teammitglieder haben sich aus der Gemeinschaft zurückgezogen.
Dieser Rückzug geschieht vor allem aus zwei Gründen. Erstens führen der massive Druck und die kontinuierlich hohe Arbeitsbelastung zu einem rauhen Umgangston und einem insgesamt aggressiven Klima ständiger Reibereien sowie zu Projektionen und Abwertungen. Zweitens befeuert die kontinuierliche Überschreitung der eigenen Belastungsgrenzen Selbstschutz- und Abgrenzungsmechanismen.
Innere Haltung der PflegerInnen
Wesentliche Anteile der inneren Haltung der PflegerInnen machen es ihnen schwer, sich aktiv für die eigenen Belange einzusetzen.
1) Duldende Haltung – „es ist halt so“
- Fast wie ihre Patienten haben viele PflegerInnen eine erduldende Haltung. Sie besitzen die Überzeugung, viel aushalten und die Dinge so nehmen zu müssen, wie sie sind.
- Wer diese Ohnmacht und Abhängigkeit von machtvolleren Instanzen in Frage stellt, wird oft als hoffnungsloser Weltverbesserer betrachtet.
2) Innere Härte gegenüber sich selbst und den Kollegen
- Obwohl fast alle den Beruf gewählt haben, um für andere Menschen zu sorgen, fällt es ihnen schwer, das gleiche für sich selbst und die KollegInnen zu tun.
- Die eigenen Schwierigkeiten und Bürden zu besprechen, wird oft verurteilt und unterbunden.
- Teammitglieder, die zeigen, wie sehr ihnen die Umstände an die Nieren gehen, werden als Sensibelchen abgestempelt oder bekommen ein „stell Dich nicht so an“ zu hören.
Fehlende Ressourcen
Selbstorganisations-, Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume in Pflegeteams standen in der langen Historie der Pflegeberufe bisher nicht im Vordergrund und sind deshalb nicht ausreichend im Alltag verankert. Es fehlen unterstützende Strukturen, in denen das Team gemeinsam wirksam organisieren und planen kann.
Unser Ansatz
Ziel unseres Ansatzes ist es, Pflegeteams zu ermächtigen, die eigenen Belange aktiv in die Hand zu nehmen, selbst Entwicklungen anzustoßen und erfolgreich umzusetzen. Die ganze Kraft und Weisheit des Teams wird dabei freigelegt, alte Muster werden aufgelöst und Präzedenzerfahrungen für Selbstorganisation und verantwortliches Gestalten geschaffen.
Es ermöglicht Pflegeteams genau dort gemeinsam aktiv zu werden, wo sie bisher feststecken und nicht weiterkommen und schafft Gestaltungsspielräume, in denen sich das Team genau den Themen zuwenden kann, die offenkundig und gerade jetzt besonders wichtig sind.
1) Klären und Lösen aktueller Temen, Schwierigkeiten und Konflikte
Wir leiten dazu stark strukturierte Workshops und ermöglichen den Teams Präzendenzerfahrungen, wie man mit neuen Formen des Dialogs und der Kooperation selbst scheinbar verfahrene Situationen lösen kann.
Je nach Team und Situation liegt der Schwerpunkt dabei auf folgenden Themen:
- Teamgemeinschaft und Zusammenhalt stärken (die Verbindung miteinander wieder aufnehmen, tiefes Zuhören üben, partnerschaftlich füreinander eintreten).
- Altlasten und aktuelle Störungen und Konflikte klären.
- Aktuelle Herausforderungen bewältigen (über drängende Probleme gemeinsam nachdenken, zu neuen Lösungen finden, Entscheidungen treffen und von allen getragene neue Wege einschlagen).
2) Strukturen, Routinen, Praktiken etablieren (Nachhaltigkeit)
Über die ersten Präzendenzerfahrungen hinaus, ist es im Anschluss wichtig, die neue Art miteinander im Gespräch zu sein und zu gestalten im Alltag zu verankern. Die Nachhaltigkeit wird durch einfache aber klare Strukturen, Routinen und Praktiken erreicht. Die Teams können diese selbstständig einsetzen und ermöglichen ihnen gemeinsam zu lernen. Mit der Zeit führt dies zu einem Wandel der Team-Kultur.
3) Führung
Eine wesentliche Erfolgs-Voraussetzung ist eine Führung, die sich darüber bewußt ist, was sie den Teams ermöglichen will, die mit großer Klarheit agiert und auch bei Rückschlägen nicht von ihrem Kurs abweicht. Dazu gehört auch, die Verantwortlichkeiten und Gestaltungsspielräume klar festzulegen und zu kommunizieren.
Wir bereiten Führungskräfte in einem Workshop auf diese herausfordernde Aufgabe vor.
Kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie ein kostenloses Vorgespräch im Münchener Raum!
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